Dietrich Klatt

Statt einer biografischen Zahlenreihe

Fast alle wichtigen, meinen Lebenslauf bestimmenden Ereignisse fanden in Calle statt; Die Geburt als zweiter Sohn des Landrnessers Hermann Klatt und seiner malenden Ehefrau Milli, das Abitur am Hermann-Billung-Gymnasium, die Hochzeit mit der malenden und musizierenden Edelgard Wingenroth, die Geburt der inzwischen auch malenden und musizierenden Kinder Sebastian, Konstantin und Emilia, die Anstellung am Hölty-Gymnasium und am Staatlichen Studienseminar Celle als Fachleiter für Kunst.

Das Studium der Künste und Philosophie in Hannover und Hamburg, sowie das Referendariat am Ratsgymnasium Hannover stellten in der Entfernung keinen Ausbruch dar, die Stadtkirchturmspitze war immer in Sichtweite. Ein schlichter Lauf der Dinge.

Da wir aber in einer mobilen, mit Informationen jedweder Art vernetzten Welt leben, habe ich das sture Festhalten am Heimatort nie als einengend empfunden. Ausgedehnte Studien- und Familienreisen brachten Kontakte über den Tellerrand hinaus, gaben Anregungen, wirkten vor Ort weiter.

Es ist auffallend, wie viele gebürtige Celler irgendwann wieder zurückkommen, wieviel Zugereiste hierbleiben. Ist es die zwingende, architektonische Besonderheit der Stadt, die undramatisch grüne, wasserreiche Landschaft, der solide sich gebende, lauten Frohsinn meidende Menschenschlag, der neben Beruf und Heimatgefühl an den Ort bindet-? Jeder wird seinen Grund haben, aber er sollte sich auch dessen bewußt sein, daß hier in Celle nicht alles Gold ist, was da vom Fachwerk herunterglänzt. Zweifel und Zweifler gibt es einige im, am und um das Rathaus herum, das Kulturhaus läßt noch auf sich warten, aktuelle Kunst wird nur in Randlagen akzeptiert.

Dennoch ist Celle auch für mich mit seinem diskreten Charme leicht steifer Bourgeoisie an- und aufregender als mancher Großstadtmoloch. Man hat seine Freunde und kennt seine Pappenheimer, sie gehören alle dazu, sind Teil eines noch überschaubaren Ganzen, das anderenorts in unpersönliche Spezialeinheiten zerfällt. Für den einen mag das miefig-spießig sein, für den anderen setzt das beschriebene Ambiente kreative Kräfte frei.

Merke: Wer Enge sucht, findet sie auch in München.
Wer Weite will, kann nach Bargfeld über Eschede wandern.

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Die weiteren ausstellenden Künstler:

Jürgen Elvers

RWLE Möller

Hans Doneck

Landschaft bei Modena

Austellung am 18. und 19. September   11.00-18.00 Uhr im alten Spritzenhaus
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